Die Anreise der neun Teilnehmer, die nicht aus Daugavpils kamen, erfolgte am Sonntagnachmittag, wo Louisa und Claudia schon einmal kennenlernen konnten und über die Frühstückszeiten informiert wurden. Die restlichen drei Teilnehmer aus Daugavpils kamen am Montagmorgen zum regulären Beginn der Sommerschule hinzu.
Nach dem Frühstück um 8 Uhr, welches von Louisa und Claudia im Wohnheim vorbereitet wurde, wurden alle Teilnehmer in der Universität begrüßt. Marina Rumjanceva erklärte kurz den Ablauf
und das Programm der gesamten Sommerschule, anschließend veranstalteten die Freiwilligen ein paar Aufwärm- und Kennenlernspiele mit den Teinehmern.
Zunächst wurde ein Namensspiel gespielt, bei welchem die Namen aller Teilnehmer mit einem Adjektiv verknüpft wurden, um sie sich besser zu merken. Danach sollten sich die Teilnehmer nach verschiedenen Kriterien sortieren (z.B. Alter, Größe, wie weit man hergereist ist, wie lange man schon Deutsch lernt…). Um 10 Uhr war es schließlich Zeit für einen Sprachtest, den allle Teilnehmer durchführen mussten, um in drei verschiedene Sprachgruppen eingeteilt zu werden.
Nach diesem gab es eine kurze Kaffeepause und anschließend einen Vortrag von Prof. Aleksandrs Ivanovs über Deutschbalten in Lettland und kulturgeschichtliches Erbe. Als dieser vorbei war, hatten wir schon etwas Hunger – es war Zeit für das Mittagessen, welches wir im Restaurant „Plaza“ hoch über der Stadt im 10. Stock des Hotels „Latgola“ serviert bekamen.
Gut gestärkt machten wir uns danach auf ins Regional- und
Kunstmuseum Daugavpils, wo wir eine sehr detaillierte Führung mit vielen interessanten Geschichten miterleben durften. Diese Führung war zudem interessant, weil wir dort schon erste Informationen und Ideen zu der Thematik unserer Arbeitsgruppen bekamen, in welchen wir die ganze Woche arbeiten sollten. Außerdem fanden wir in einem der Ausstellungsräume viele interessante Hüte, die wir natürlich anprobieren mussten.
Die Einführung und Einarbeitung in die Arbeitsgruppen erfolgte nach dem Museumsbesuch in verschiedenen Räumen der Universität. Dr. Antje Johanning-Radžienė war Leiterin der Gruppe, die sich mit dem evangelischen Friedhof und der evangelischen Kirche in Daugavpils auseinandersetzte. Sie bekam Unterst
ützung in der Gruppe durch Claudia Reppin. Die Germanistikabsolventin Laura Lipska leitete die Gruppe, die sich mit deutschen Persönlichkeiten in Daugavpils beschäftigte. Sowohl Louisa Asfour als auch die zwei deutschen Studenten aus Marburg nahmen an der Arbeit in dieser Gruppe teil, sodass die lettischen Teilnehmer eine ideale Sprachunterstützung hatten. Schließlich gab es noch eine Gruppe zu „Deutsche(n) in Daugavpils im Spiegel lettischer und lettgallischer Periodika“, welche von Dr. Valentina Talerko geleitet wurde. In dieser Gruppe mussten die Teilnehmer der lettischen und lettgallischen Sprache mächtig sein, daher konnte dort kein Deutschmuttersprachler die Teilnehmer unterstützen.
Nachdem man sich etwas in die Themat
ik seiner Gruppe eingearbeitet hatte, wurde den Teilnehmern zwei Stunden Freizeit gegeben, während Claudia und Louisa Einkäufe erledigten und die nächsten Aktivitäten vorbereiteten. Um 19 Uhr war es schließlich Zeit für das Abendessen, welches wir im Café „Pasaules Brinumi“ bekamen. Es schmeckte allen ausgezeichnet und wir unterhielten uns gut.
Nach dem Abendessen wurde von Claudia und Louisa jeden Abend eine andere Aktivität angeboten. Diese war nicht verpflichtend, aber dennoch nahmen die Teilnehmer das Angebot immer freudig an. Für Montagabend hatten Claudia und Louisa ein paar weitere Kennenlernspiele vorbereitet, doch die Teilnehmer schlugen vor, stattdessen das Spiel „Mafia“ zu spielen, welches die Deutschen unter dem Namen „Werwölfe“ kannten. Das ist ein sehr interessantes Gemeinschaftsspiel, bei dem es viel um Kommunikation und dem Aufdecken von Lügen geht. Claudia und Louisa spielten bis etwa 23 Uhr mit, dann verabschiedeten sie sich von den Teilnehmern im Wohnheim, welche ihr Spiel noch bis tief in die Nacht fortsetzten.